Alexandra Trencséni // Übersicht // Der Vogelzug /

Der Vogelzug

Der Vogelzug - Timmermann - Trencséni

Der Vogelzug (Band 9: Die Vorbereitung)
Publikation
erschienen 2000, Vice Versa Verlag Berlin


»Re-Editing« als ein Arbeitsbegriff bezeichnet eine leicht gewendete Geste der Produktivität, die sozusagen innerhalb eines (gegebenen) Areals immer mehr Verwerfungen herstellt und so die Andockflächen vergrössert: Bereits existierende Produktionen werden sowohl gezeigt, als auch neue Versionen erstellt (wie ein Paralleluniversum).


»Der Vogelzug Reihe V Natur und Technik Band 9 Die Vorbereitung« wiederholt, ohne dass es eine Kopie wäre, in sechs Unterrichtsaufgaben das gleichnamige kleine »Handbuch für Lehrer für den Schuluntericht« aus dem Jahre 1967.











Thematisch eine mäandernde Untersuchung über die Raumphantasmen von Ornithologen bzw. ihrer Orientierungsforschung seit 1850 anhand von tatsächlichen und fiktiven Originalquellen, speist sich seine Bewegung an der Innenseite des Originals entlang sowohl aus dem produktiven Potential falscher Nacherzählung, als auch aus dem Verknüpfen von disparaten Text- und Bildfeldern.

Ausgehend von der Beobachtung, dass sich gerade beim ornithologischen (vogelkundlichen) Diskurs im Bereich Orientierungsforschung in den letzten 150 Jahren (seit seiner systematisierten Existenz also) weniger Ferne-Faszination beobachten lässt, als vielmehr ein höchst obsessives Verhältnis zum Heimfinden, folgt die neue Ausgabe von »Der Vogelzug« komplexen ornithologischen Versuchsanordnungen zur Orientierung (Heimfinde-Versuche), entfaltet die implizierten Raumvorstellungen und ihr Zusammenspiel mit Identitätskonzepten.

Die Ineinanderblendungen unterschiedlicher Ebenen, Bild- und Textgenres der neuen Ausgabe gehen davon aus, dass es für ihr Thema angemessen ist, sich zu dessen genealogischen Parametern von Ursprung und Ziel sprunghaft zu verhalten, und Verbindungsstrecken ins Mehrdimensionale zu erweitern. (Übungen im Verlorengehen).

Aus detailreichen Abbildungen (»Beobachtungszelt mit Tarnmuster«) und Textquellen entwickeln sich so Verschaltungen von Heimfindepsychen (u.a. Wäscha Kwonnesins »Männer der letzten Grenze«) zu Ginzburgs Modell der Schneeflockenvarianz oder Audrey Hepburn als Binärcode. Anders als das Original enthält das Buch auch einen ausführlichen Index.

 

Erschienen 2000 im Vice Versa Verlag.
174 Seiten, 117 s/w Abbildungen, folienkaschiertes Paperback, 12,3 x 17,5 cm
ISBN: 3-932809-15-7

 

 

 

© Alexadra Trencséni ­ all rights reserved