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Emlék

Emlék
Videoessay und Installationen, 2003 ff


»Emlék« ist der Titel einer mehrsprachigen Untersuchung, die einen Außenblick auf Sprache wirft ­ wenn sie vertraut ist, aber nicht übersetzt werden kann: Perspektive der Exilsprachen, z.B. Kinder von Exilungarn (eine Sprache als Umgebung).

Dies wird ergänzt durch Überlegungen zum Thema Übersetzung, dem Vorteil falscher Nacherzählungen (»Was geschah mit Piroschka«), verschwundenen Originalen (Erste Aufnahme des Chansons »Szomoru Vaszarnap« bzw. seine zahlreichen Ableitungen 1936[Damia] ­ ‘89[Gojkovic], aus dem Archiv meines Vaters), und dem Zustandekommen von Sprache, bzw. Sprachkennungen (Untertitel, Zwischentitel, falsche Synchronisation, deutsch, englisch, ungarisch).







 

Auf geographischer und narrativer Ebene gilt meine Arbeit Ungarn und entwickelt als Grundlage eine Recherche, die zum Teil durch Videoaufzeichnungen in Form eines Reisefilms organisiert ist.

Es ist sonderbar, sich an ein Land zu erinnern, so wie ein anderer es gesehen hat. »Emlék« wird mittels erweiterter Montageverfahren soetwas wie die Variation eines Echos herstellen und dabei Ungarn als Ergebnis einer Wiederholung begreifen, die eigentlich Erfindung ist.


Die Arbeit an dem Projekt gliedert sich in zwei Teile:

• Der erste sind die Aufzeichnungen vor Ort, die, organisiert als ineinanderliegende Teile von Reiserouten das Archiv stellen, das die Geschichten herstellt.

• Der zweite Teil, die Nachbearbeitung, wird das Material so organisieren und ergänzen, dass die gegenseitige Permeabilität von Fiktion und Realität auch ein strukturelles Moment von »Emlék«, als mehrsprachiges Videoessay oder Installation über Sprache und die Herstellung Ungarns, werden kann.


Endprodukte werden sein:
• Eine etwa 70 minütige Videoarbeit
sowie
• eine alternativ zu zeigende Installation (mit Schwerpunkt auf Sprache als Umgebung).



Reiseführer und Übersetzer vor Ort: Georg Winter.
­ Künstlerkollege und wie ich Kind von Exilungarn, aber inzwischen mit Sprache und Kultur des Landes vertraut, ein temporärer Einwohner mit Sinn für Details. Zudem können wir im gemeinsamen Gespräch unser Thema immer sehr gut verfehlen. (Ich spreche hochdeutsch und er mit einem schwäbischen Akzent. Es gibt Stimmen und Arten wie eine Stimme Betonungen ausführt, die man nicht hören kann, ohne dabei das Gefühl zu bekommen, dass etwas nicht gesagt wird, sondern erzählt).

Kameramann: Knut Schmitz. (Kamera u. a. bei »Die Blume der Hausfrau«)




 

 

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